
Wir leben auf Kosten des Planeten. Das wird nicht nur durch den die öffentliche Diskussion (zurecht) bestimmenden Klimawandel und seine sich stetig verschärfenden Folgen deutlich, sondern auch durch zahlreiche weniger prominente Befunde, wie etwa die Ausbeutung und Schädigung von Böden und Reduktion der Artenvielfalt bei Flora und Fauna. Trotzdem ist das Wachstum im Bereich der Erzeugung nachhaltiger Lebensmittel in gesunden Ökosystemen in Deutschland weiter zurückhaltend. Hier wollen wir ansetzen und vom Reden ins Tun kommen – also vom Konsumenten zum Erzeuger werden, einfachmalpflanzen eben. Ziel soll es sein, über natürliche Prozesse und die Aufwertung von Agrarflächen biologische Vielfalt und neue Lebensräume zu schaffen.
Konkret heißt das: Auf einer Pachtfläche von rund 2,5 Hektar wollen wir Nahrungsmittel ökologisch erzeugen und lokale „Lebensmittelnähe“ schaffen. Los geht es mit der Haselnuss als Hauptdauerkultur. Sie bietet als Strauch – zum Baum erzogen – das Potential, Fläche auf verschiedenen Ebenen zu nutzen und ganzheitliche Wirkmechanismen und Lebensgemeinschaften zu gestalten, so dass mittelfristig eine Gesundung der Böden mit einer erheblichen Steigerung der Flächenproduktivität einher geht. Die Früchte der Haselnuss können direkt verzehrt oder durch die Verwendung in vielfältigen Lebensmitteln veredelt werden. Eine Direktvermarktung bzw. die Weiterverarbeitung in regionalen ökologischen Betrieben ist das Ziel.
einfachmalpflanzen wird durch eine Gemeinschaft aus mehreren Familien getragen, welche die praktische landwirtschaftliche Arbeit (Pflanzung, Pflege, Ernte etc.) erbringen. Darüber hinaus sollen vom Projekt aber auch Impulse für eine breitere Öffentlichkeit ausgehen. Geplant ist beispielsweise die gezielte Ansprache von Kinder- und Jugendgruppen sowie Interessierten, um den Kultur- zu einem regionalen Erfahrungs- und Bildungsraum zu erweitern und sinnvolle Alternativen zur konventionellen Landwirtschaft greifbar zu machen.